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Aus Lauterbacher Mundart
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== Warum eine Lauterbacher Mundart-Sammlung? ==
 
 
In den letzten Jahren hat sich bei mir ein richtiges Faible für unsere [https://de.wikipedia.org/wiki/Lauterbach_(Warndt) Lauterbacher] Sprache herauskristallisiert. Entwickelt hat sich diese Vorliebe eigentlich aus Spaß daran, Mundart-Wörter, die meine Großeltern benutzt haben und die sozusagen völlig „aus der Mode gekommen“ sind, im Gespräch mit einfließen zu lassen. Verständlicherweise wird darüber gewitzelt, aber ich habe auch generell festgestellt, dass unsere [https://de.wikipedia.org/wiki/Mundart Mundart] von vielen – auch denjenigen, die sie selbst sprechen – belächelt und von oben herab behandelt wird.
 
 
Meine „Macke“ in Hinblick auf unsere Sprache erlebte ihren bisherigen Höhepunkt bei der Verleihung eines „Schwätz-Diploms“, das mir anlässlich meines 50. Geburtstag verliehen wurde und für das ich eine umfangreiche mündliche Prüfung in unserer Mundart ablegen musste. Mittlerweile habe ich angefangen typische Lauterbacher Mundartwörter zu sammeln und aufzuschreiben. Dabei hat mich die Vielfalt der Wörter total erstaunt. Es ist wirklich so, dass wir mit unserem Dialekt eine eigene Sprache, mit ganz spezieller Grammatik, sprechen. Sie ist unsere Muttersprache und wir sind ohne Zweifel zweisprachig aufgewachsen.
 
 
Angeregt durch diverse Gespräche und insbesondere durch die Bekanntschaft mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Edith_Braun Dr. Edith Braun], die sich mit der Erforschung und Dokumentation der [https://de.wikipedia.org/wiki/Dialekte_im_Saarland saarländischen Mundarten] befasst und die der Allgemeinheit durch ihre Mundart-Kolumne in der [http://www.saarbruecker-zeitung.de Saarbrücker Zeitung] bekannt ist, sowie dem Engagement von Erik Roskothen vom [http://www.kultur-und-information.de Verein für Kultur und Information] würde ich gerne – zusammen mit allen Interessierten – eine interaktive Wörtersammlung auf der [http://www.lauterbach-warndt.de/index.php?cat=Start Lauterbacher Website] veröffentlichen. Funktionieren würde dies wie bei Wikipedia, wo jeder seine eigenen Beiträge einstellen kann. Dadurch könnte ein lebendiges und immer wieder aktuelles Wörterbuch entstehen. Es wäre ein Beitrag, unsere ganz eigene Mundart, nämlich die Lauterbacher Mundart, zu bewahren. Mich persönlich reizen dabei ganz besonders die „alt hergebrachten“ Wörter, wie sie unsere Groß- und Urgroßeltern gesprochen haben und die Wörter, von denen ich den Eindruck habe, dass es sie nur in Lauterbach gibt. Unter diesem Gesichtspunkt habe ich bisher meine Wörter gesammelt und diese nun sozusagen als Anfangsbestand in Punkt 3 erfasst.
 
 
Es gibt einige Freunde und Bekannte, von denen ich weiß, dass sie gern „ihre“ Wörter beisteuern würden. Besonders freuen würde ich mich, wenn unsere Lauterbacher Bürger, die sich schon seit Jahrzehnten um unsere Mundart verdient machen, ihren Wortschatz einbringen würden. Zu beachten ist dabei eine einheitliche Schreibweise, die man sich über Punkt 4 aneignen kann. Ansonsten bedarf es der Anmeldung und schon kann’s losgehen.
 
 
Viel Spaß beim Mitmachen!
 
 
Steffi Maas
 
 
== Die Lauterbacher Mundart-Sammlung ==
 
 
== Sprüche und Redewendungen ==
 
 
== Schreibweise und Anleitung ==
 
 
Mundartsprachen sind eigene Sprachen mit von der Hochsprache abweichenden Lauten und Wörtern sowie besonderer Grammatik. Beim Erfassen einer Wörtersammlung durch verschiedene Personen ist eine einheitliche Schreibweise der Wörter ganz wichtig. Nachstehend habe ich die Laute, ihre Schreibweise und Beispiele dazu aufgeschrieben, angelehnt an das [http://historischer-verein-lebach.de/?p=1133 Lebacher Mundartbuch], herausgegeben von Dr. Edith Braun.
 
 
'''Selbstlaute (Vokale)'''
 
 
Laut: '''kurzes offenes i''' - Schreibung: '''i''' - Beipiel: '''vill''' (viel)
 
 
Laut: '''langes geschlossenes i''' - Schreibung: '''ie''' - Beispiel: '''Dier''' (Tür) oder Schreibung: '''ih''' - Beispiel: '''ihm''' (ihm)
 
 
Laut: '''kurzes geschlossenes e''' - Schreibung: '''é''' - Beispiel: '''Lèwwer''' (Leber)
 
 
Laut: '''kurzes offenes e''' - Schreibung: '''e''' - Bespiel: '''Bett''' (Bett) oder Schreibung: '''ä''' - Beispiel: '''Säck''' (Säcke)
 
 
Laut: '''langes geschlossenes e''' - Schreibung: '''ee''' - Beispiel: '''heere''' (hören) oder Schreibung: '''eh''' - Beispiel: '''kehre''' (kehren)
 
 
Laut: l'''anges offenes e''' - Schreibung: '''ää''' - Beispiel: '''bräät''' (breit) oder Schreibung: '''äh''' - Bespiel: '''drähe''' (drehen)
 
 
Laut: '''Murmellaut''' (unbetont) - Schreibung: '''e''' - Bespiel: '''e Haus''' (ein Haus)
 
 
Laut: '''kurzes a''' - Schreibung: '''a''' - Bespiel: '''Hawwer''' (Hafer)
 
 
Laut: '''langes a''' - Schreibung: '''aa''' - Beispiel: '''Fraa''' (Frau) oder Schreibung: '''ah''' - Bespiel: '''Zahl''' (Zahl)
 
 
Laut: '''kurzes geschlossenes o''' - Schreibung: '''ó''' - Beispiel: '''dóll''' (toll)
 
 
Laut: '''kurzes offenes o''' - Schreibung: '''o''' - Bespiel: '''Dochder''' (Tochter)
 
 
Laut: l'''anges geschlossenes''' o - Schreibung: '''o'''o - Bespiel: '''Roos''' (Rose) oder Schreibung: '''oh''' - Bespiel: '''froh''' (froh)
 
 
Laut: '''langes offenes o''' - Schreibung: '''òò''' - Beispiel: '''klòòr''' (klar) - oder Schreibung: '''òh''' - Beispiel: '''Dròht''' (Draht)
 
 
Laut: '''kurzes offenes u''' - Schreibung: '''u''' - Bespiel: '''Bulles''' (Gefängnis)
 
 
Laut: '''langes geschlossenes u''' - Schreibung: '''uu''' - Bespiel: '''Buud''' (Bude) oder Schreibung: '''uh''' - Bespiel: '''Fuhr''' (Furche)
 
 
 
'''Zwielaute'''
 
 
Laut: a + i - Schreibung: ai - Beispiel: Geiß (Ziege)
 
Laut: langes a + i - Schreibung: aai - Beispiel: Aaier (Eier)
 
Laut: a + u - Schreibung: au - Beispiel: Paus (Pause)
 
 
Mitlaute (Konsonanten)
 
 
1. Zisch-, Reibe- und Nasenlaute
 
Schreibung: sch - Beispiel: Disch (Tisch)
 
Schreibung: schb - Beispiel: Schbiel (Spiel)
 
Schreibung: schbr - Beispiel: Schbròòch (Sprache)
 
Schreibung: schd - Beipsiel: Schdick (Stück)
 

Aktuelle Version vom 15. Mai 2014, 07:30 Uhr