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Lauterbacher Mundart-Sammlung
--- Die bisher eingetragenen Wörter bedürfen noch der Überarbeitung im Hinblick auf ihre Darstellung und vor allem ihre Schreibweise. ---
In den letzten Jahren hat sich bei mir ein richtiges Faible für unsere Lauterbacher Sprache herauskristallisiert. Entwickelt hat sich diese Vorliebe eigentlich aus Spaß daran, Mundart-Wörter, die meine Großeltern benutzt haben und die sozusagen völlig „aus der Mode gekommen“ sind, im Gespräch mit einfließen zu lassen. Meine „Macke“ in Hinblick auf unsere Sprache erlebte ihren bisherigen Höhepunkt bei der Verleihung eines „Schwätz-Diploms“, das mir anlässlich meines 50. Geburtstag verliehen wurde und für das ich eine umfangreiche mündliche Prüfung in unserer Mundart ablegen musste. Verständlicherweise wird darüber gewitzelt, aber ich musste generell feststellen, dass unsere Mundart von vielen – auch denjenigen, die sie selbst sprechen – belächelt und von oben herab behandelt wird.
Auf der anderen Seite erfährt die Mundart als Kulturgut und Identifikationsfaktor seit einigen Jahren eine wachsende öffentliche Anerkennung. Eine Lauterbacher Mundartsammlung könnte dazu einen kleinen Beitrag leisten. Ich habe mittlerweile angefangen typische Lauterbacher Mundartwörter zu sammeln und aufzuschreiben. Dabei hat mich die Vielfalt der Wörter total erstaunt. Es ist wirklich so, dass wir mit unserem Dialekt eine eigene Sprache, mit ganz spezieller Grammatik, sprechen. Sie ist unsere Muttersprache und wir sind ohne Zweifel zweisprachig aufgewachsen.
Angeregt durch diverse Gespräche und insbesondere durch die Bekanntschaft mit Dr. Edith Braun, die sich mit der Erforschung und Dokumentation der saarländischen Mundarten befasst und die der Allgemeinheit durch ihre Mundart-Kolumne in der Saarbrücker Zeitung bekannt ist, sowie dem Engagement von Erik Roskothen vom Verein für Kultur und Information würde ich gerne – zusammen mit allen Interessierten – eine interaktive Wörtersammlung auf der Lauterbacher Website veröffentlichen. Funktionieren würde dies wie bei Wikipedia, wo jeder seine eigenen Beiträge einstellen kann. Dadurch könnte ein lebendiges und immer wieder aktuelles Wörterbuch entstehen. Es wäre ein Beitrag, unsere ganz eigene Mundart, nämlich die Lauterbacher Mundart, zu bewahren. Mich persönlich reizen dabei ganz besonders die „alt hergebrachten“ Wörter, wie sie unsere Groß- und Urgroßeltern gesprochen haben und die Wörter, von denen ich den Eindruck habe, dass es sie nur in Lauterbach gibt. Unter diesem Gesichtspunkt habe ich bisher meine Wörter gesammelt und diese nun sozusagen als Anfangsbestand in Punkt 3 erfasst.
Es gibt einige Freunde und Bekannte, von denen ich weiß, dass sie gern „ihre“ Wörter beisteuern würden. Besonders freuen würde ich mich, wenn unsere Lauterbacher Bürger, die sich schon seit Jahrzehnten um unsere Mundart verdient machen, ihren Wortschatz einbringen würden. Zu beachten ist dabei eine einheitliche Schreibweise, die man sich über Punkt 4 aneignen kann. Ansonsten bedarf es der Anmeldung und schon kann’s losgehen.
Viel Spaß beim Mitmachen!
Steffi Maas
a
Ääscherlee m Mz. –e Eichhörnchen
äämòòl einmal
äänduun (nur verneint) geheuer; es is ma nit äänduun es ist mir nicht geheuer
aarisch arg, sehr; das Esse dòò is awer aarisch scharf das Essen schmeckt sehr scharf; des Klääd dòò gefällt mer aarich gudd dieses Kleid finde ich wunderschön
aarisch wütend; fer was guggschde (luuschde) donn so aarisch? warum schaust du so wütend?
abbä also, ei dann (frz. eh bien); abbä donn also gut, na also; abbä, mä jòò! na gut
adda-adda winke-winke (Babysprache); kumm, mach da Omma noch adda-adda! komm, wink der Oma noch!
äddee tschüss; äddee donn also, tschüss denn
alle Gebodd häufig, laufend, dauernd
allert aufgeweckt, flink, lebhaft (frz. alerte)
Ammusema s o. Mz. Vergnügen (frz. amusement); das mache mer nur fer Ammusema das machen wir nur zum Vergnügen
äschdammiere, äschdimmiere ästimieren, anerkennen, wertschätzen
Abbel m Mz. Äbbel Apfel
Abbelgrutz w Mz. –e Kerngehäuse des Apfels
Aawenner m o. Mz. Feldrain
b
Baajalee in: e Baajalee mache etwas hinfallen lassen
Bäär m Mz. -e Bär
bääre schreien, kreischen, heulen
Bäärwatz m Mz. –e Schreihals
Bäädsch w o. Mz. Randstück vom Brot
Baddeng m o. Mz. Kopf; ich haue der gleisch mò änni onn de Baddeng! du kriegst gleich eine Kopfnuss!
Ballaawer m o. Mz. Palaver, Krach, lautstarkes Gespräch
Bawwer m Mz. -e Beule
bedribst betripst, betreten bedribst gugge betroffen, unglücklich, traurig schauen; fer was guggschde donn so bedribst? warum schaust du so traurig?
Beegel m Mz. –e unausstehliche männliche Person
Beddsääscher m o. Mz. Löwenzahn (wörtlich: Bettseicher)
betubbe betrügen
Biedsch w Mz. –e Zopf
1. Bier s Mz. -e Bier
2. Bier w Mz. -e Birne
Bird w Mz. -e Strohballen, Korngarbe
biseldisch ungeduldig
1. bitzisch heiß; e bitzischer Daa ein heißer Tag
2. bitzisch übereifrig, ganz dringend; er iss bitzisch am schaffe er ist übereifrig am Arbeiten; es Wasser iss bitzisch heiß das Wasser ist kochend heiß; ich muss gonz bitzisch uffs Gloo ich muss ganz dringend aufs Klo
Blagge m Mz. - Fleck, Stelle; blooer Blagge blauer Fleck
bloo blau
Blookabbes m o. Mz. Blaukraut
Bòòm m Mz. Bääm Baum
bradde schmollen, beleidigt sein
Braddkobb m Mz. ...käbb schmollende Person
brenne brennen
Brennzert m o. Mz. Rübensirup (im Saarland bekannt als "Fenner Harz")
1. Bridsch w Mz. -e Pritsche
2. Bridsch w o. Mz. Stummelschwänzchen (z. B. Hase); du muschd em Häasje Salz uff die Bridsch straue, donn konnschd es leicht fonge du musst dem Häschen Salz auf den Stummelschwanz streuen, dann kannst du es leicht fangen
3. Bridsch w o. Mz. Flunsch; es macht e Bridsch sie verzieht das Gesicht zum Weinen
Briggee m o. Mz. doppelte Stulle, Pausenbrot (frz. briquet); Briggee mache Brotzeit halten
brille, brillze heulen, weinen
broodiggeldisch, broodiggelisch altgescheid, besserwisserisch
broodschele meckern, grummeln
brunggisch schwül
Budder m o. Mz. Butter
burzele purzeln, kugeln
Bux w Mz -e Hose
c
d
däbbere tippeln; luu moll, wie der Glään schunn däbbert! schau mal, wie der Kleine schon tippelt!
Däbbermännsche s Mz. -r Kreisel (Kinderspielzeug)
Daa m Mz. -che Dach
dabber schnell; dabber schnell sofort
dabbisch tollpatschig
Dach m Mz. Däscher Dach
Dachjuchhee m o. Mz. Dachgeschoss
dadda in: dadda gehn, fahren u. ä. fortgehen (Babysprache); kumm, mer gehn dadda! komm, wir gehen spazieren!
Daddel m o. Mz. Schlamm, Dreck
derhäärmache Komplimente machen
dalgisch tollpatschig, ungeschickt
deck oft
degger öfter
Denn w o. Mz. Flur
derfedderscht als erste/r; er will immer derfedderscht sinn er will immer der Erste sein
Dibbe m Mz. –r Topf
Dilldabbes m Mz. –e Tollpatsch, ungeschickter Mensch
Dilldopp m o. Mz. Kreisel (Kinderspielzeug); du machscht wie e Dilldopp du hörst einfach nicht auf, du findest kein Ende
dimmele donnern
Dirmel m Mz. -e Tolpatsch
dirmeldisch taumelig, trunken; ich bin drungge und dirmeldisch ich bin trunken und taumelig
Dochdermonn m Mz. ...männer Schwiegersohn
doll toll, verrückt; es gätt immer doller es wird immer verrückter
Doole m Mz. - Abfluss
doordisch töricht, übermütig, überdreht
Dotzert m o. Mz. dunkle Wolke, Regenschauer
Dribbsdrillsche s Mz. –r zaghaftes, übervorsichtiges Mädchen
dribbse tripsen
Dribbser m Mz. - Tropfen; isch honn e Dribbser abgriet ich habe einen Regentropfen abgekriegt
Drill w Mz. –e Karussell
drille Karussell fahren
driwweliere antreiben
druffmache in: ääner druffmache sich einen hinter die Binde gießen
Dullett w Mz. Dulledde Kartoffelpuffer
durr dürr, dünn
Durrlatzer m o. Mz. –e hagere männliche Person
e
e ein; e Mann ein Mann; e Fraa eine Frau; e Kind ein Kind
ebbes etwas; ebbes danòò fròòe sich für etwas interessiere (Gegenteil: nix danòò fròòe); er fròòt nix nòò Dulledde er isst nicht gerne Kartoffelpuffer
ellerisch unheimlich
f
Faalessje s Mz. –r Tannenzapfen
Faasent w o. Mz. Fastnacht
Faasentkischelsche s Mz. –r Fastnachtskrapfen
Fäh w o. Mz. Nachgeburt (beim Vieh)
fähe verlesen, putzen
ferm kräftig, korpulent; is des dòò e ferm Fraaminsch! Ist das eine kräftige Frau!
Feschinge o. Ez. Reisigbündel
Finschder w Mz. –e Fenster; es leit de gonze Daa uff der Finschder sie schaut den ganzen Tag aus dem Fenster
Flääsch s o. Mz. Fleisch
Flääschkieschel w Mz. –e Frikadelle
flabbisch flapsig
Flemm w o. Mz. schlechte Laune (frz. flème)
Flensch w o. Mz. mürrisches Gesicht; s. Flunsch, Ledsch
flemmisch schlecht gelaunt
Floss w Mz. e Flosse; Floss w Mz. –e Hand (grob)
Flunsch w o. Mz. mürrisches Gesicht; s. Flensch, Ledsch
1. fòòze Unsinn erzählen; fòòz nit so dumm! erzähl kein dummes Zeug!
2. fòòze in: fòòze losse; rumliegen lassen; loss dei Sache nit so dòòrum fòòze! lass deine Sachen nicht so rumliegen!
Fòòzer m o. Mz. Dummschwätzer
Fraaminsch s o.Mz. Frau
Freggert m Mz. ...rde Lausbub
fuddele schummeln
Furm w Mz. -e Form
Furmschissel w Mz. –e Hintern (scherzhaft); pass uff, sunscht tapp isch der in de Furmschissel pass auf, sonst tret’ ich dir in den Hintern!
Fuuß m Mz. Fiiß Fuß
Fuußbatt m o. Mz. Pfad, Fußweg
g
gäär gern
gadschele wackeln
Gäwwel m Mz. e Giebel; Kopf (scherzhaft) ich haue der on de Gäwwel! ich gebe dir eine Ohrfeige!
Gäwwelpisser m Mz. - Männer, die (meist) im betrunkenen Zustand an die Hausgiebel ihrer Mitmenschen urinieren
Gall w o. Mz. Galle; dòò geht mir de Gall iwwer da geht mir die Galle über
gallisch jähzornig
Galjer o. Ez. Hosenträger
Galme m o. Mz. Krampf, Unbeweglichkeit; ich honn de Galme in de Fingere vòòr lauder Kält ich kann meine Finger vor Kälte nicht mehr bewegen
geddu! nicht wahr!
geggisch albern, verspielt
Geheischnis s o. Mz. Geborgenheit; Ort, an den man sich zurückziehen kann
Geere m o. Mz. Schoß; kumm mol uff der Omma ihr Geere! komm mal auf Omas Schoß!
gehn gehen
Gehschdehinnermisch m o. Mz. Gehrock (scherzhaft)
Geißegischt w o. Mz. Wut, großer Ärger
gelischde gelüsten; do misst isch grien gelischde, wenn isch denne als Monn wollt! da müsste ich bekloppt sein (verrückt sein, es wäre das Allerletzte), wenn ich den zum Mann haben wollte!
gelschdrisch übertrieben
gemällisch gemütlich
Gewääschderz s o. Mz. Plunder, Durcheinander
gewirrwisch gelenkig
giewisch schmal, spitz, schmächtig
Gims w o. Mz. Appetit, Heißhunger (salopp)
Gimmsche s o. Mz. Schläfchen, Nickerchen; e Gimmsche halle ein Nickerchen machen
Ginkel m o. Mz. Tropfen unter der Nase (z. B. bei Schnupfen)
glinnere auflesen (z. B. kleine Kartoffeln auf dem Feld)
glonndere aufraffen (z. B. abgemähtes Korn)
gluddich starrköpfig, stur
Glunsch, Glänsch w o. Mz. Türgriff
Gòòd, Gòòdee, Gòòdi w o. Mz. Patin
grääschenklich krummbeinig, wacklig, armselig, dünn
Graddel w o. Mz. Gehschritt
gramedschele meckern, kritisieren, nörgeln
grawwedäädsch vornehm
Grieb w Mz. ...we Herpes; hascht du e Grieweschniss! Du hast üblen Herpesbefall am Mund!
grommsche fest zugreifen
Gròòbe m o. Mz. Hacke
gròòbich übel, schlecht; ises mir vum Autofahre so gròòbich genn (oder wór)! ist es mir vom Autofahren so übel geworden!
gròòkebbich grauhaarig
gròòzich schimmelig
Gruuwestempel m Mz. –e dicke Beine (abschätzig) (abgeleitet von Grubenstempel im Bergbau)
gudd genn gesund werden; er gedd nimmé gudd Er wird nicht mehr gesund, er ist totkrank
guddasprech genau wie, wie wenn
gummbe schlafen (kurzes Nickerchen); dò bin ich doch tatsach kurz ingegummd da bin ich tatsächlich kurz eingeschlafen
Gutzje s Mz. –r Bonbon
guurich gierig
h
Haalegger m o. Mz. Habicht, Teufel; dich soll doch der Haalegger holle! dich soll doch der Teufel holen!
Haawe m Mz. Hääwe Topf (groß)
Hääbche m Mz. –r Nachttopf
häämele streicheln
Hääseholz s o. Mz. Querbalken zum Aufhängen des geschlachteten Schweines
Halbschätt w o. Mz. Hälfte
Haugawwel w Mz. –e Heugabel; es räänt Haugawwele es gießt in Strömen
heile weinen
Hewwel m Mz. -e ungehobelter Mensch
hinne hott verspätet, hintendran
hinnerschdvorschd, hinnerschvòòr verkehrt herum
hohbäänich langbeinig; es laaft dòrum wie so hohbäänich Schnòòk sie läuft staksig
hoo? Was?, Wie bitte?
hoomietich hochmütig
Hoomut m o. Mz. Hochmut
Hubb m o. Mz. Hintern; haupsächlich verwendet im Ausdruck: in de Hubb drääde (oder tabbe) in den Hintern treten
Hundsdriwwer m Mz. –e durchtriebener Mensch
Hunnich m o. Mz. Honig
Huuschde m o. Mz. Husten; er hat de Blooe Huschde er hat Keuchhusten
i
Ilt s o. Mz. Platz zum Ausruhen
ildere wiederkäuen
imònd jemand
Ingebroggdes s o. Mz. in Flüssigkeit eingeweicht z. B. Brot, Zwieback oder Mehlspeise
Innewenzich innen drin, inwendig
iwwer äämòòl plötzlich
j
Jesses! (Ausruf) Jesus, oh Gott; Jesses nää! Ach du lieber Gott!
k
Kabbes m o. Mz. Weißkohl, auch: Blödsinn schwätz kenn so Kappes! Rede nicht solchen Unsinn!
Karacko m Mz. -e Jacke
Kartoffelschdratz w o. Mz. Kartoffelreibe
Kinnerwäänche m Mz. –r Kinderwagen
kinnisch kindisch
kinsch kindisch, auch: zu klein (bei Kleidung)
Kirb w Mz. ...we Kirmes
Kirwegeld s o. Mz. Geld, zum Ausgeben auf der Kirmes
Kirwehònnes ausgestopfte mannsgroße Puppe, traditionell auf dem Kirmesplatz aufgehängt und nach der Kirmes verbrannt
Kirwekabbes traditionelles Kirmesessen (Weißkohl mit Schinken)
Kirweklääder Mz. neue Kleider, speziell zum Anlass der Kirmes gekauft
Kirweleit Mz. Gäste zur Kirmes
Kirweplätz Platz an dem die Kirmes gefeiert wird
Kiwadd w Mz. –e Kiefer
Klitzje s o. Mz. nur in Anwendung: es Klitzje stelle jemandem das Bein stellen
Klodschkapp w Mz. –e Pudelmütze
Kloodsche nur Mz. Hände (grober Ausdruck); hol mól die Kloodsche dòò weg Lass die Finger davon
Kloowe m o. Mz. Grobian, Klotz, Haken
kloowich grob, klotzig
kluddich wählerisch
klunsche hampeln, wackeln
Klutz w Mz. –e Kugel
Klutzich stur, eingebildet
klutzkebbich stur, halsstarrig, dickköpfig
Klutzkopp m Mz. ...kepp Dickkopf; die dòò Zwei kinschde mit de Klutzkepp ònenenner schlòòn die Beiden könnte man mit den Köpfen aneinander schlagen
knäpse, rumknäpse knappsen, mit wenig auskommen
Kneedel w Mz. –e Knödel
Kneedel w. Mz. -e Haarknoten
knoddelich verklumpt, verdickt
knubbe zwicken
Knuschd m o. Mz. Dreck
knuschdich dreckig, schmuddelig, unsauber
Knuutz w Mz. –e Haarknoten
koddere Schleim hustend auswerfen
kollwatzich übergroß, mächtig, klobig
kòòre probieren, kosten; kòòr mol die dòò Supp probier mal diese Suppe
Kòòrkaschde m Mz. käschde zusammengestellte Korngarben
kotzrookele Schleim hustend auswerfen
Krabb w Mz. -e Rabe, Krähe
Krebbert m o. Mz. unmöglicher Kerl
krebse, rumkrebse nicht genug Mittel besitzen, er muss mit e paar Euro im Monat rumkrebse er hat kaum genug Geld zum Leben
kreische schreiben, kreischen
Kreiz s Mz. –er Kreuz; des Kind macht mir nur Kreiz das Kind macht mir nur Kummer und Sorgen
Krischasch s o. Mz. Schreihals (weibliche Person)
Krischschong m o. Mz. Schreihals (männliche Person)
Krummber w Mz. ...bre Kartoffel
Krutz w Mz. –e abgenagter Apfel
Kruuschd m o. Mz. Unrat
kumme lòsse in schlechtem Zustand sein; Da Hòns hat schwer kumme geloss Hans ist nicht mehr der Alte
l
Lääd s o. Mz. Leid; er hat's Lääd all allään er ist sehr zu bedauern (oft ironisch gemeint)
läädich trübsinnig
Läätsääl s o. Mz. Leitseil (beim Gespann)
Läddsch w Mz. –e heruntergezogener Mundwinkel; zieh kenn so Läddsch mach kein so ein trauriges Gesicht
Laiskaul w o. Mz. Genick; soll ich dir mòll in de Laiskaul haue? (eher scherzhafte Frage um Übermut zu dämpfen) Soll ich dir einen Schlag ins Genick geben?
Latzerohner m o. Mz. Lump
Leckmeerich m o. Mz. Pflaumenmus (über Stunden eingekocht)
Ledsch w o. Mz. mürrisches Gesicht; s. Flunsch, Flensch
lotze lecken
Lotzert m Mz. –e Lutscher
Lutsch w Mz. –e Schnuller
luue schauen, gucken
Luwwis, Luwwisje w Mz. ...jer Mädchen (aufgeweckt, durchtrieben)
m
mä! Genau!
maaje jemand besuchen gehen ohne besonderen Anlass, einfach nur zum Schbrääche erzählen, Schwätzchen halten
Maigibbs m Mz. –e Maikäfer
Maije n. Mz. junge Birkenäste
Maisäächer m o. Mz. Feldsalat
Märkstick s Mz. –er Mitbringsel von der Kirmes
Masik m o. Mz. durchtriebene, sturköpfige männliche Person
Minz s o. Mz. Kleingeld
Mònnskerl m Mz. –e Mann
Mòòl s Mz. -e Mal; e bloo Mòòl ein blauer Fleck
Muddel m o. Mz. Sitz, Schick (bei Kleidungsstück) das Klääd dòò hat gar känn Muddel das Kleid sitzt überhaupt nicht
muggeldich pummelig
muschdere genau betrachten, auch: sich unpassend anziehen
muurkrotzich wurmstichig
Muurwolf m Mz. ...welf Maulwurf
n
Nachmònnskamerad m Mz. –e Banknachbar, Partner z. B. in der Schule, bei der Erstkommunion
Nischdel m Mz. ...le Schnürsenkel
Nischdler m o. Mz. Heimwerker (abfällig)
Nòòbar m ...ere Nachbar
Nòòdel w Mz. –e Nähnadel
o
Ohreschliwwer m Mz. -e Ohrwurm
òngeschiss verraten, verpetzt, angeschwärzt
òngeschiss kumme unangekündigt, unerwartet, ungebeten vorbei kommen irgendwie hingehen
òngeschlaa kumme unvermittelt vorbei kommen/irgendwo hingehen
ónscheiße verraten, übel nachreden, verpetzen
ich hònn mir de geggich Òòder gestooß ich habe mich am Musikantenknochen gestoßen
orschäälich, orschòòrich, Orschäärich hässlich, kümmerlich, unansehnlich, kraftlos
p
Paldoo m o. Mz. Jacke (frz. Paletot)
pässich übellaunig
pätschnass triefend nass
Pedschgaiß, Petzgeischd w Mz. –e Zecke
Perseduch s Mz. ...diecher Kopftuch
petze verraten
petze zwicken
Pibbs w o. Mz. leichte Erkrankung/Erkältung; er hat de Pibbs er ist krank (eher abfällig gemeint)
pienze leise weinen
pirbele impfen gegen Pocken
Pitche s Mz. –r Pickel
Plaffoo m o. Mz. Decke (frz. Plafond)
plagge, hinplagge werfen, hinwerfen; er hat sich uff de Couch geplaggt er hat sich auf die Couch fallen lassen
Plättche s Mz. –r Fliese
Pòns m o. Mz. Bauch, Leib; er hat de Deiwel im Pòns er hat den Teufel im Leib
Puddel m o. Mz. Jauche
Puddel m Mz. -e Wasserlache
Puppewäänche m Mz. –r Puppenwagen
Puredd w Mz. e Lauch
Pusem m Mz. -e Fussel, Fluse
Putsche m o. Mz. Strauß
pródiggelich, pródiggeldich altgescheit
qu
Quetschkaschde m o. Mz. Akkordeon, Ziehharmonika
r
räbse aufstoßen
Réprosche mache Mz. Vorwürfe machen (frz. reproche)
Ridoo m Mz. –e Gardine (frz. Rideau)
riwwele reiben
Riwwelsupp w Mz. –e Mehlspeise
romm mager
Rommbadd m Mz. –e Reststück, Randstück
roschde Umfug machen
Rótrummel w Mz. –e Rote Rübe
Rótschinn w o. Mz. Halsweh, Erkältung
Rotzert m o. Mz Lausbub
rumbeldich knittrig, faltig
Rummel w Mz. –e Futterrübe
Rummelbòòze m Futterrübe ausgehöhlt, mit Gesicht, zum Aufstellen mit Kerzenlicht
s
Sack m Mz. Säck Sack, Hosentasche
Sackduch m Mz. ...diecher Taschentuch
säffze Flüssigkeit absondern (bei einer Wunde)
Saufhaawe m o. Mz. ...hääwe Topf, in dem das Fressen für die Schweine gekocht wird
schääse gehn unterwegs sein (abschätzig); geeschde schunn widder schääse? bist du schon wieder weg? im Sinne von: Du bist nie zu Hause zu erreichen!
Schääsewäänche m Mz. –r Kinderwagen/Puppenwagen
Schawree w o. Mz. Heirat eines Witwers
Schbeiß m o. Mz. Mörtel
schbienzich schmal, dünn (bezogen auf die Gestalt einer Person)
Schbingel w Mz. –e Anstecknadel, Stecknadel
schbrääche erzählen; kummschd e bissche riwwer schbrääche Komm bisschen zu mir zum Erzählen
Schbrissel m Mz. -e Getreidehalm
schdaawich betrunken war der dòò widder so sschdaawich wie a hemm kumm is er ist wieder betrunken heim gekommen
schdaawich staubig
Schdeessert m Mz. ...de Stampfer
schdibbele stochern auch: anstiften, manipulieren
schdrack faul, besoffen; so ein stragger Hund! so ein fauler (oder besoffener) Kerl!
schdribbe klauen, stehlen, Kleider ausziehen, sich umziehen
schenne schimpfen
Schdiewe w o. Mz. Laune
Schdinkerd w Mz. -e Studentenblume
Schdrääl m Mz. –e Kamm
schdrääle kämmen; dòòdamit bischde gewäschd und geschdräält so ist alles bestens geregelt
schdrack faul, besoffen; so ein schdracker Hund! So ein fauler (oder besoffener) Kerl!
Schdratz w o. Mz. auf dem Feld liegende, abgeerntete Kartoffeln
Schdratz w o. Mz. Durchfall
Schdurm eine Zeitlang lang, Moment; Sie hat e gudda Schdurm ihr geht es im Moment gut; er iss schunn e Schdurm dòò Er ist bereits eine Zeitlang hier
Schdurm m Mz. Schdirm Sturm
schenne, schelle schimpfen
schiddele schütteln
Schinnoss w o. Mz. raffinierte weibliche Person
Schissel w Mz. –e Schüssel
Schisselchestaas w Mz. –e Müslischale
Schisselwutz s o. Mz. Schweinchen, Ferkel (eine Person neckend); du klään Schisselwutz! du kleines süßes Ferkel!
schlimmere gleiten, rutschen
Schliwwer m Mz. –e Splitter
schloose hageln
Schloose n. Mz. Hagel; Schlooseklopper Angeber
Schlumbe m o. Mz. Haut, die sich beim Kochen auf der Milch gebildet hat
Schlunz w Mz. -e Schlampe
schlunzich schlampig
schlurbse schlurfen
schlurbse schlürfen; schlurbs nit so dei Kaffee! schlürf nicht beim Kaffeetrinken!
schlodderich schlotterig
Schmaddel m o. Mz. Schlamm, Dreck
Schmeer w Mz. –e belegtes Brot
schmuddele unsauber arbeiten
schnawweldich geschwätzig auch: verschnawwelt
Schnawwelschniss w o. Mz. geschwätzige weibliche Person
Schniss w Mz. –er Mund (abfällig); es schwaat mòl widder de Schniss sie hört nicht auf zu reden; hall dei bräät Schniss halte dein vorlautes Mundwerk
Schnuddelnòòs w Mz. –e oder -näser Schnupfennase, triefende Nase
Schnur w Mz. -e Schwiegertochter, Schnur
schnuze schneuzen
Schonndomm m Mz. –e Polizist (frz. Gendarme)
schròò hässlich, unansehnlich
schuddere sich schütteln (vor Kälte oder Angst)
schwaate schlagen
schwätze sprechen
schwaduddele übertrieben aufmerksam sein
Schwaduddeler m o. Mz. männliche Person, die übertrieben aufmerksam ist
Schwulles m Mz. se Kopf
schiddele gesundheitlich in eine schlechte Verfassung gekommen sein; es Helga hat sich mò schwer geschiddelt Helga sieht gesundheitlich sehr schlecht aus
Sieschmeer w o. Mz. Marmelade
Surrliss, Surrlissje w Mz. …jer aufgewecktes, lebhaftes Mädchen
t
tabbe gehen
tòòbich tollpatschig
triwweliere antreiben; es triwweliert schunn widder fa hemm se gehn sie will wieder heim, wenn es gerade schön wird
Trottwa m o. Mz. Bürgersteig (frz. Trottoir)
truddelich trüb
Tubbe m Macke, Eigenart
Tubbe m Tupfen; gugg mòl, was des e scheen Tubbekläd ònhat schau mal, was für ein schönes Tupfenkleid sie trägt
Tursch m, Mz. -e kräftiger Junge
turschich kräftig
u
uff äämòòl plötzlich
unner sich mache unkontrolliert urinieren
unner sinn versorgt sein; er hat ne uff da Stadt unner gebrung er hat ihm eine Stelle bei der Stadt verschafft; dés dòò is mòl gudd unner sie hat eine gute Arbeitsstelle gekriegt, sie hat geheiratet und ist gut versorgt
unnere sich irgendwo unnütz aufhalten
Unschelfett s o. Mz. Rinderfett
Urwes m Mz. –se Überrest von einem Ganzen; der dòò lòsst immer e Urwess ufm Teller leije er lässt immer einen Rest auf dem Teller
Uwwerasch m o. Mz. Unordnung
v
veräppele verulken, necken
verbäägse vergraulen
verbääse verscheuchen, einschüchtern
verburzele durcheinander, in Unordnung bringen; du hascht es gonze Bett verburzelt du hast das gemachte Bett in Unordnung gebracht
verdillje kaputt machen
verbòòtze verkleiden
verfròòßt gefräßig
vergäschdert verängstigt
verschigge verschicken, auch: sich zieren, zögern, verjammert sein; verschigg dich mòl nit so wäje dem klääne Bawwa dòò stell dich nicht so dran wegen dieser kleinen Beule
verschnawwelt geschwätzigig auch: schnawweldich
verschregge erschrecken
verstibbele anstiften
versuddele verschütten
verzehle erzählen; verzehl ma nix! Erzähl mir keinen Blödsinn!
Vòòrduch s Mz. diecher Vortuch
vregge verrecken, sterben
w
Wäänche m Mz. –r Wagen, Wägelchen
Waggooliener m o. Mz. … Lügengeschichtenerzähler
waggrich wach
watze heulen
weidewòòn sperrangelweit
Weißer Kääs m o. Mz. Quark
wetze schnell laufen, rennen
wiedich überdreht, aufgeregt, aufgeweckt, lebhaft, wild; is des Klään dòò e wiedich Ripp die Kleine ist ein lebhaftes Kind
winsch schief
Winterbeegel m Mz. –e Wurf eines Haustiers im Winter (negative Bezeichnung, da die Jungen im Winter nicht so gut gedeihen wie im Sommer)
Wómsch m o. Mz. dicke Jacke
wurgse würgen
Wurzel w Mz. Wurzle Möhre; heit koch ich Wurzle- und Krumbre-Durjenenner heute koche ich Möhren- und Kartoffeleintopf
wuscht hässlich, unansehnlich
x
y
z
Ziehwäänche m Mz. –r Ziehwägelchen
Zòòn, Zónt m Mz. Zenn Zahn
Zuckrabs w Mz. -e Bonbon
Sprüche und Redewendungen
De hallscht dich dròòn wie da Feschinge Michel Du ereiferst dich, du findest kein Ende
De sischt aus wie’s Kiehkätt on da Faasent dein Modebewusstsein lässt sehr zu wünschen übrig
Des kòonschde em Hòns Blòspitt verzeele das glaubt dir niemand
Dir Kinner unn dir Leit! Liebe Leute!
E Hund in de Krumbre ein Lausbub
Es geht uff wie e Dòmpnudel sie wird immer kräftiger
Es geht uff wie uff Matze Hochzeit es passt haargenau
Es räänt Haugawwele Es regnet in Strömen
Hol emol òòn! Stell dir mal vor!
Ich bin noch beim Deiwel weit hinne! Ich komme mit meiner Arbeit nicht nach!
Ich honn ne beinäggschd iwwer de Haufe gefahr ich habe ihn beinahe überfahren
Ich honn ne uff da Mugg ich kann ihn nicht ausstehen
Ich schlòòn dich durch Sunn unn Mond ich schlage so, dass du erst am anderen Ende des Sonnensystems wieder zum Vorschein kommst
Ich schlòòn dich trunke und dirmeldich ich schlage dich bis du nicht mehr klar denken kannst
Ich schwarte dich, dass de Lumpe kotscht ich schlage dich bis du auch den letzten Zipfel wieder rausgewürgt hast
Kenn Schdratz mache überhaupt nichts tun
Kraitche rier mich nit ón weibliche Person, die man nur mit Samthandschuhen anfassen darf
Uff de Laade leje sich anstrengen müssen
Um Goodes Backoowe gehn/fahre/laafe einen Umweg machen
Wie e Schienebus gugge total entgeistert schauen
Reime und Abzählverse
Hinner Hinnesse Hònnesse Haus,
hänge hunnert Hemde raus,
hunnert Hemde hänge raus,
hinner Hinnesse Hònnesse Haus.
Triss tross trillche,
da Bauer hat e Fillche,
Es Fillche will nit lääfe,
da Bauer will’s verkääfe,
triss, tross, trillche.
Da Lulu laaft de Trepp eruff
Unn hat e faule Kääs,
dòò kummt die Katz unn schisst em druff,
dòò is da Lulu bees.
Miehlematz, mahle Matz,
mahle mir mein Mehl.
Meine Mutter macht mir
meine Mitsch mit Milch.
Hicke, hacke, hei.
Da Miller hat sei Fraa verlòòr,
da Michel hat se funn.
De Katz schlaat de Drumm.
De Mais kehre de Dreck eraus.
Schwalwe baue Neschder draus.
Hicke, hacke, hei
Schreibweise und Anleitung
Mundartsprachen sind eigene Sprachen mit von der Hochsprache abweichenden Lauten und Wörtern sowie besonderer Grammatik. Beim Erfassen einer Wörtersammlung durch verschiedene Personen ist eine einheitliche Schreibweise der Wörter ganz wichtig. Nachstehend habe ich die Laute, ihre Schreibweise und Beispiele dazu aufgeschrieben, angelehnt an das Lebacher Mundartbuch, herausgegeben von Dr. Edith Braun. Diese Vorlage war eine große Hilfestellung, Arbeits- und Zeitersparnis. Herzlichen Dank dafür. Selbstverständlich sind immer Veränderungen möglich.
Selbstlaute (Vokale)
Laut: kurzes offenes i - Schreibung: i - Beipiel: vill (viel)
Laut: langes geschlossenes i - Schreibung: ie - Beispiel: Dier (Tür) oder Schreibung: ih - Beispiel: ihm (ihm)
Laut: kurzes geschlossenes e - Schreibung: é - Beispiel: Lèwwer (Leber)
Laut: kurzes offenes e - Schreibung: e - Bespiel: Bett (Bett) oder Schreibung: ä - Beispiel: Säck (Säcke)
Laut: langes geschlossenes e - Schreibung: ee - Beispiel: heere (hören) oder Schreibung: eh - Beispiel: kehre (kehren)
Laut: langes offenes e - Schreibung: ää - Beispiel: bräät (breit) oder Schreibung: äh - Bespiel: drähe (drehen)
Laut: Murmellaut (unbetont) - Schreibung: e - Bespiel: e Haus (ein Haus)
Laut: kurzes a - Schreibung: a - Bespiel: Hawwer (Hafer)
Laut: langes a - Schreibung: aa - Beispiel: Fraa (Frau) oder Schreibung: ah - Bespiel: Zahl (Zahl)
Laut: kurzes geschlossenes o - Schreibung: ó - Beispiel: dóll (toll)
Laut: kurzes offenes o - Schreibung: o - Bespiel: Dochder (Tochter)
Laut: langes geschlossenes o - Schreibung: oo - Bespiel: Roos (Rose) oder Schreibung: oh - Bespiel: froh (froh)
Laut: langes offenes o - Schreibung: òò - Beispiel: klòòr (klar) - oder Schreibung: òh - Beispiel: Dròht (Draht)
Laut: kurzes offenes u - Schreibung: u - Bespiel: Bulles (Gefängnis)
Laut: langes geschlossenes u - Schreibung: uu - Bespiel: Buud (Bude) oder Schreibung: uh - Bespiel: Fuhr (Furche)
Zwielaute
Laut: a + i - Schreibung: ai - Beispiel: Geiß (Ziege)
Laut: langes a + i - Schreibung: aai - Beispiel: Aaier (Eier)
Laut: a + u - Schreibung: au - Beispiel: Paus (Pause)
Mitlaute (Konsonanten)
1. Zisch-, Reibe- und Nasenlaute
Schreibung: sch - Beispiel: Disch (Tisch)
Schreibung: schb - Beispiel: Schbiel (Spiel)
Schreibung: schbr - Beispiel: Schbròòch (Sprache)
Schreibung: schd - Beispiel: Schdick (Stück)
Schreibung: schdr - Beispiel: Schdrick (Strick)
Schreibung: s - Beispiel: blòòse (blasen)
Schreibung: ß - Beispiel: grooß (groß)
Schreibung: ss - Beispiel: Schissel (Schüssel)
Schreibung: ch - Beispiel: Bauch (Bauch)
Schreibung: ch - Beispiel: mich (mich)
Schreibung: x - Beispiel: waxe (wachsen)
Schreibung: ng - Beispiel: singe (singen)
Schreibung: nk - Beispiel: Schrònk (Schrank)
2. Verschlusslaute
vor t,s,z,sch,ch schreiben wir pp,tt,ck, wenn Doppelmitlaute bereits im Stamm des Stichwortes vorhanden sind:
Schreibung: pp - Beispiel: ròppt (rupft) - Stichwort: ròbbe
Schreibung: tt - Beispiel: schittscht (schüttest) - Stichwort: schidde
Schreibung: ck - Beispiel: backt (backt) - Stichwort: bagge
Sonst schreiben wir einfache Mitlaute p,t.k:
Schreibung p - Beispiel: tripse (tröpfeln)
Schreibung t - Beispiel: lutsche (lutschen)
Schreibung k - Beispiel: bainäkscht (beinahe)
Vor Selbstlauten schreiben wir b,d,g nach ng,ß,sch,ch sowie nach einfachem oder doppeltem m,n,l,r,f,s:
Schreibung: b - Beispiel: Grumber (Kartoffel)
Schreibung: d - Beispiel: gäängde (gingen), Ämder (Ämter), kinnde (könnten), géschde (gehst du), Dochder (Tochter)
Schreibung: g - Beispiel: Wolge (Wolken)
Nach langem Selbstlaut oder Zwielaut schreiben wir vor folgendem Selbstlaut oder Zwielaut kein p,t,k, sondern b,d,g:
Schreibung: b - Beispiel: bluudich (blutig)
Schreibung: d - Beispiel: laude (läuten)
Schreibung: g - Bespiel: Hòòge (Haken)
Nach kurzen Selbstlauten schreiben wir vor folgendem Selbstlaut oder Zwielaut kein pp,tt,ck, sondern bb,dd,gg:
Schteibung: bb - Beispiel: hebbe (heben)
Schreibung: dd - Beispiel: schuddere (schaudern)
Schreibung: gg - Beispiel: Buggel (Buckel)
Wo in der Schriftsprache qu steht, schreiben wir kw
Schreibung: kw - Beispiel: Kwatsch (Quatsch)
Den Laut f schreiben wir wie in der Schriftsprache mit v oder f:
Schreibung: v - Beispiel: vòòr (vor)
Schreibung: f - Beispiel: fa (für)
Den Laut w schreiben wir abweichend von der schriftsprachlichen Schreibung als w:
Schreibung: w - Beispiel: Waas (Vase)
3. Auslaut (Wortende)
Im Auslaut richten wir uns mit der Schreibung von p,t,k,b,d,g (einfacher oder doppelter Mitlaut) nach der Schriftsprache, wenn es dort entsprechende Wörter gibt:
Schreibung: p - Beispiel: Lump (Lump)
Schreibung: pp - Beispiel: Supp (Suppe)
Schreibung: t - Beispiel: Lait (Leute)
Schreibung: tt - Beispiel: Bitt (Bütte)
Schreibung: k - Beispiel: Schnòòk (Schnake)
Schreibung: ck - Beispiel: Mick (Mücke)
Schreibung: b - Beispiel: Schaab (Schabe)
Schreibung: b - Beispiel: ob (ob)
Schreibung: d - Beispiel: Kind (Kind)
Schreibung: d - Beispiel: Maad (Made)
Im Auslaut schreiben wir keine Doppelmitlaute in folgenden Wörtern:
Schreibung: b - ab (ab)
Schreibung: b - ob (ob)
Schreibung: s - bis (bis)
Schreibung: s - was (was)
Schreibung: m - im (im)
Schreibung: n - in (in)
Schreibung: n - òn (an)
Schreibung: m - òm (am)
Schreibung: m - mit (mit)
Schreibung: m - um (um)
Schreibung: m - vum (vom)
Schreibung: n - vun (von)
4. Anlaut (Wortanfang)
Im Anlaut schreiben wir p,t,k,b,d,g vor Selbstlauten so, wie sie in der Lauterbacher Mundart gesprochen werden:
Schreibung: p - Beispiel: Paad (Pfad)
Schreibung: t - Beispiel: Tuur (Tour)
Schreibung: k - Beispiel: kumme (kommen)
Schreibung: b - Beispiel: butze (putzen)
Schreibung: d - Beispiel: Dier (Tür)
Schreibung: g - Beispiel: gutt (gut)
Im Anlaut schreiben wir p,t,k,b,d,g vor n,l,r wie in der Schriftsprache, wenn es dort entsprechende Wörter gibt:
Schreibung: pl - Beispiel: Plätz (Platz)
Schreibung: pr - Beispiel: Pritsch (Pritsche)
Schreibung: bl - Beispiel: Blòòs (Blase)
Schreibung: br - Beispiel: Bròòde (Braten)
Schreibung: tr - Beispiel: Trään (Träne)
Schreibung: dr - Beispiel: Dròht (Draht)
Schreibung: kn - Beispiel: Knecht (Knecht)
Schreibung: gl - Beispiel: Glock (Glocke)
Schreibung: kl - Beispiel: klään (Klein)
Schreibung: gr - Beispiel: grooß (groß)
Schreibung: kr - Beispiel: kratze (kratzen)