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Pitche s Mz. –r  Pickel
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Plaffo m o. Mz.  Decke (frz. Plafond)
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plagge, hinplagge  werfen, hinwerfen; er hat sich uff de Couch geplaggt  er hat sich auf die Couch fallen lassen
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'''plagge, hinplagge''' werfen, hinwerfen; '''er hat sich uff de Couch geplaggt''' er hat sich auf die Couch fallen lassen
  
Plättche s Mz. –r  Fliese
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Pòns m o. Mz.  Bauch, Leib; er hat de Deiwel im Pòns  er hat den Teufel im Leib
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'''Pòns''' m o. Mz.  Bauch, Leib; '''er hat de Deiwel im Pòns''' er hat den Teufel im Leib
  
Puppewäänche m Mz. –r  Puppenwagen
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'''Puppewäänche''' m Mz. '''–r''' Puppenwagen
  
Pusem m Mz. -e  Fussel, Fluse
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'''Pusem''' m Mz. '''-e''' Fussel, Fluse
  
Putsche m o. Mz.  Strauß
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'''Putsche''' m o. Mz.  Strauß
  
 
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Version vom 5. März 2014, 21:36 Uhr

Warum eine Lauterbacher Mundart-Sammlung?

In den letzten Jahren hat sich bei mir ein richtiges Faible für unsere Lauterbacher Sprache herauskristallisiert. Entwickelt hat sich diese Vorliebe eigentlich aus Spaß daran, Mundart-Wörter, die meine Großeltern benutzt haben und die sozusagen völlig „aus der Mode gekommen“ sind, im Gespräch mit einfließen zu lassen. Meine „Macke“ in Hinblick auf unsere Sprache erlebte ihren bisherigen Höhepunkt bei der Verleihung eines „Schwätz-Diploms“, das mir anlässlich meines 50. Geburtstag verliehen wurde und für das ich eine umfangreiche mündliche Prüfung in unserer Mundart ablegen musste. Verständlicherweise wird darüber gewitzelt, aber ich musste generell feststellen, dass unsere Mundart von vielen – auch denjenigen, die sie selbst sprechen – belächelt und von oben herab behandelt wird.

Auf der anderen Seite erfährt die Mundart als Kulturgut und Identifikationsfaktor seit einigen Jahren eine wachsende öffentliche Anerkennung. Eine Lauterbacher Mundartsammlung könnte dazu einen kleinen Beitrag leisten. Ich habe mittlerweile angefangen typische Lauterbacher Mundartwörter zu sammeln und aufzuschreiben. Dabei hat mich die Vielfalt der Wörter total erstaunt. Es ist wirklich so, dass wir mit unserem Dialekt eine eigene Sprache, mit ganz spezieller Grammatik, sprechen. Sie ist unsere Muttersprache und wir sind ohne Zweifel zweisprachig aufgewachsen.

Angeregt durch diverse Gespräche und insbesondere durch die Bekanntschaft mit Dr. Edith Braun, die sich mit der Erforschung und Dokumentation der saarländischen Mundarten befasst und die der Allgemeinheit durch ihre Mundart-Kolumne in der Saarbrücker Zeitung bekannt ist, sowie dem Engagement von Erik Roskothen vom Verein für Kultur und Information würde ich gerne – zusammen mit allen Interessierten – eine interaktive Wörtersammlung auf der Lauterbacher Website veröffentlichen. Funktionieren würde dies wie bei Wikipedia, wo jeder seine eigenen Beiträge einstellen kann. Dadurch könnte ein lebendiges und immer wieder aktuelles Wörterbuch entstehen. Es wäre ein Beitrag, unsere ganz eigene Mundart, nämlich die Lauterbacher Mundart, zu bewahren. Mich persönlich reizen dabei ganz besonders die „alt hergebrachten“ Wörter, wie sie unsere Groß- und Urgroßeltern gesprochen haben und die Wörter, von denen ich den Eindruck habe, dass es sie nur in Lauterbach gibt. Unter diesem Gesichtspunkt habe ich bisher meine Wörter gesammelt und diese nun sozusagen als Anfangsbestand in Punkt 3 erfasst.

Es gibt einige Freunde und Bekannte, von denen ich weiß, dass sie gern „ihre“ Wörter beisteuern würden. Besonders freuen würde ich mich, wenn unsere Lauterbacher Bürger, die sich schon seit Jahrzehnten um unsere Mundart verdient machen, ihren Wortschatz einbringen würden. Zu beachten ist dabei eine einheitliche Schreibweise, die man sich über Punkt 4 aneignen kann. Ansonsten bedarf es der Anmeldung und schon kann’s losgehen.

Viel Spaß beim Mitmachen!

Steffi Maas

Die Lauterbacher Mundart-Sammlung

a

Äächerlee m Mz. –e Eichhörnchen

äämòòl einmal

aarich arg, sehr; das Esse dòò is awer arich scharf das Essen schmeckt sehr scharf; des Klääd dòò gefellt ma arich gudd dieses Kleid finde ich wunderschön

aarich wütend; fa was guggschde (oder luuschde) dònn so arich? warum schaust du so wütend?

abbä also, ei dann

abbä, äddee dònn also, tschüss denn

abbä, mä jòò na gut

adda adda winke winke (Babysprache); kumm, mach da Omma noch adda adda komm, wink der Oma noch

ähnduun unheimlich; es is ma nit ähnduun es ist mir unheimlich

alert aufgeweckt, flink, lebhaft (frz. alerte)

alle Gebott häufig, laufend, dauernd

Amusema s o. Mz. Vergnügen (frz. Amusement)

Änna druff mache sich einen hinter die Binde gießen

Appelkrutz w Mz. –e abgenagter Apfel

Awenner m o. Mz. Feldweg

b

bääre schreien, kreischen, heulen

Bäärwatz m Mz. –e Schreihals

Bäätsch w o. Mz. Randstück vom Brot

Baddeng m o. Mz. Kopf; ich haue da gleich mò änni ònn de Baddeng! du kriegst gleich eine Kopfnuss!

Bajalee m o. Mz. nur in Anwendung: e Bajalee mache etwas hinfallen lassen

Bawwa w Mz. ...ere Beule

bedripst gugge betroffen, unglücklich, traurig schauen; fa was guggschde dònn so bedripst? Warum schaust du so traurig?

Beekel m Mz. –e unausstehliche männliche Person

Bettsäächer m o. Mz. Löwenzahn

betubbe reinlegen

Biedsch w Mz. –e Zopf

biseldich ungeduldig

bitzich heiß

bitzich übereifrig, ganz dringend

blooer Blagge m Mz. blooe Blagge blauer Fleck

Blookabbes m o. Mz. Blaukraut

Bloomòòle m blaue Flecken

bradde schmollen, beleidigt sein

Braddkopp m Mz. ...kepp schmollende Person

Bridsch w o. Mz. Schnute; es macht e Bridsch sie verzieht das Gesicht zum Weinen

Briggee m Mz. -je doppeltes Brot, Pausenbrot (frz. Briquet)

briggee mache Brotzeit halten

brille, brillze heulen, weinen

brodiggeldich altgescheid

brungich schwül

Budder m o. Mz. Butter

burzele kugeln, langsam fallen; auch: verburzele durcheinander, in Unordnung bringen; du hascht es gònze Bett verburzelt du hast das gemachte Bett in Unordnung gebracht

Bux w Mz -e Hose

c

d

da fedderschd als erste/r

dabba schnell

dabba schnell sofort

dabbich tollpatschig

dadda fortgehen, (Babysprache); Kumm, ma gehn dadda Komm, wir gehen spazieren

dahär mache Komplimente machen

dallgich tollpatschig, ungeschickt

degger öfter

Denn w o. Mz. Flur

Dibbe m Mz. –r Topf

Dilldabbes m Mz. –se ungeschickter Mensch

Dilldopp m o. Mz. Kreisel, Stehaufmännchen; du machscht wie e Dilldopp du hörst einfach nicht auf, du findest kein Ende

dimmele donnern

Dirmel m Mz. -e Tolpatsch

dirmeldich trunken; ich bin trunke und dirmeldich ich habe keinen festen Stand mehr auf den Beinen

Dochdamónn m Mz. ...männer Schwiegersohn

dóll verrückt; es gätt immer doller es wird immer verrückter

Doole m Abfluss

doordich übermütig, überdreht

Dribbsdrillche s Mz. –r zaghaftes, übervorsichtiges Mädchen

Drill w Mz. –e Karussell

drille Karussell fahren

driwelliere antreiben

Duledd die Mz. –e Kartoffelpuffer

Durrlatzer m o. Mz. –e schmale, hagere männliche Person

e

ebbes etwas

ebbes danòò fròòe sich für etwas interessiere (Gegenteil: nix danòò fròòe); er fròòt nix nòò Duledde er isst nicht gerne Kartoffelpuffer

ellerich unheimlich

eschdimiere auch eschdamiere zur Kenntnis nehmen, anerkennen

f

Faalässje s Mz. –r Tannenzapfen

Faasentkichelche s Mz. –r Fastnachtskrapfen

ferm kräftig, korpulent; Is des dòo e ferm Fraaminsch Die Frau da ist aber gut beieinander

Feschinge o. Mz. Reisigbündel

Finnschder w Mz. –e Fenster; es leit de gónze Daa uff da Finschder sie schaut den ganzen Tag aus dem Fenster (im Sinne von: Sie hat den ganzen Tag Zeit, die Leute zu beobachten)

Flääschkiechel die Mz. –e Frikadelle

flabbich flabsig

Flemm w o. Mz. schlechte Laune

flemmich schlecht gelaunt

Floss w Mz. –e Hand (grobe Ausdrucksweise

fòòze Unsinn erzählen, auch: etwas rumliegen lassen; fòòz nit so dumm erzähl kein dummes Zeug; lòss dei Sache nit so dòrum fòòze lass deine Sachen nicht so rumliegen

Fòòzer m o. Mz. Dummschwätzer

Fraaminch s o.Mz. Frau

Freggert m Mz. –e Lausbub

fuddele schummeln

Furmschissel w Mz. –e Hintern; Pass uff, sunscht tabb ich da in de Furmschissel Pass auf, sonst tret’ ich dir in den Hintern

Fußbadd m o. Mz. Pfad, Fußweg

g

gäär gern

gallich jähzornig

Gallme m o. Mz. Krampf, Unbeweglichkeit; ich hònn de Gallme in de Fingere vòr lauter Kelt ich kann meine Finger vor Kälte nicht mehr bewegen

geddu! nicht wahr! (Ausruf, Unterstreichung, Bestätigung)

geggich albern, verspielt; ich hònn mir de geggich Òòder gestooß ich habe mich am Musikantenknochen gestoßen

Gehaichnis s o. Mz. eigener Ort, an den man sich zurückziehen kann

Gehre m Mz. Schoß; Kumm mòl uff da Omma ihr Gehre Komm mal auf den Schoß der Oma

Gehschdehinnermich m o. Mz. Gehrock

gellschdrich übertrieben

gemällich gemütlich

Gewäästatz s o. Mz. Plunder, Durcheinander, unaufgeräumte Anhäufung von Gegenständen

gewirrwich gelenkig

giewich schmal, spitz, schmächtig

Gimmche s o. Mz. Schläfchen, Nickerchen; e Gimmche halle ein Nickerchen machen

gluddich starrköpfig, stur

Gòòd, Gòòdee, Gòòdi w o. Mz. Patin

grääschenklich krummbeinig, wacklig

gramedschele meckern, kritisieren, nörgeln

Grieb w Mz. ...we Herpes; hascht du e Grieweschniss! Du hast üblen Herpesbefall am Mund!

grómmsche fest zugreifen

gròòbich übel, schlecht; ises mir vum Autofahre so gròòbich genn (oder wór)! ist es mir vom Autofahren so übel geworden!

gròòkebbich grauhaarig

gròòzich schimmelig

Gruuwestempel m Mz. –e dicke Beine (abschätzig) (abgeleitet von Grubenstempel im Bergbau)

gudd genn gesund werden; er gedd nimmé gudd Er wird nicht mehr gesund, er ist totkrank

guddasprech genau wie, wie wenn

gummbe schlafen (kurzes Nickerchen); dò bin ich doch tatsach kurz ingegummd da bin ich tatsächlich kurz eingeschlafen

Gutzje s Mz. –r Bonbon

guurich gierig

h

Hääbche m Mz. –r Nachttopf

Haalegga m o. Mz. Habicht

häämele streicheln

Haawe m Mz. Hääwe Topf (groß)

Halbschätt w o. Mz. Hälfte

Haugawwel w Mz. –e Heugabel; es räänt Haugawwele es gießt in Strömen

heile weinen

Hewwel m Mz. -e ungehobelter Mensch

hinne hott verspätet, hintendran

hinnerschd forschd verkehrt herum

hohbäänich langbeinig; es laaft dòrum wie so hohbäänich Schnòòk sie läuft staksig

hoo? Was?, Wie bitte?

hoomietich hochmütig

Hoomut m o. Mz. Hochmut

Hubb m o. Mz. Hintern; haupsächlich verwendet im Ausdruck: in de Hubb drääde (oder tabbe) in den Hintern treten

Hundsdriwwer m Mz. –e durchtriebener Mensch

Hunnich m o. Mz. Honig

Huuschde m o. Mz. Husten; er hat de Blooe Huschde er hat Keuchhusten

i

imònd jemand

Ingebroggdes s o. Mz. in Flüssigkeit eingeweicht z. B. Brot, Zwieback oder Mehlspeise

Innewenzich innen drin, inwendig

iwwer äämòòl plötzlich

j

Jesses! (Ausruf) Jesus, oh Gott; Jesses nää! Ach du lieber Gott!

k

Kabbes m o. Mz. Weißkohl, auch: Blödsinn schwätz kenn so Kappes! Rede nicht solchen Unsinn!

Kinnerwäänche m Mz. –r Kinderwagen

kinnisch kindisch

kinsch kindisch, auch: zu klein (bei Kleidung)

Kirb w Mz. ...we Kirmes

Kirwegeld s o. Mz. Geld, zum Ausgeben auf der Kirmes

Kirwehònnes ausgestopfte mannsgroße Puppe, traditionell auf dem Kirmesplatz aufgehängt und nach der Kirmes verbrannt

Kirwekabbes traditionelles Kirmesessen (Weißkohl mit Schinken)

Kirweklääder Mz. neue Kleider, speziell zum Anlass der Kirmes gekauft

Kirweleit Mz. Gäste zur Kirmes

Kirweplätz Platz an dem die Kirmes gefeiert wird

Kiwadd w Mz. –e Kiefer

Klitzje s o. Mz. nur in Anwendung: es Klitzje stelle jemandem das Bein stellen

Klodschkapp w Mz. –e Pudelmütze

Kloodsche nur Mz. Hände (grober Ausdruck); hol mól die Kloodsche dòò weg Lass die Finger davon

Kloowe m o. Mz. Grobian, Klotz, Haken

kloowich grob, klotzig

kluddich wählerisch

klunsche hampeln, wackeln

Klutz w Mz. –e Kugel

klutzkebbich stur, halsstarrig, dickköpfig

Klutzkopp m Mz. ...kepp Dickkopf; die dòò Zwei kinschde mit de Klutzkepp ònenenner schlòòn die Beiden könnte man mit den Köpfen aneinander schlagen

knäpse, rumknäpse knappsen, mit wenig auskommen

Kneedel w Mz. –e Knödel

Kneedel w. Mz. -e Haarknoten

knubbe zwicken

Knuschd m o. Mz. Dreck

knuschdich dreckig, schmuddelig, unsauber

Knuutz w Mz. –e Haarknoten

koddere Schleim hustend auswerfen

kollwatzich übergroß, mächtig, klobig

kòòre probieren, kosten; kòòr mòl die dò Supp probier mal diese Suppe

kótzrookele Schleim hustend auswerfen

Krebbert m o. Mz. unmöglicher Kerl

krebse, rumkrebse nicht genug Mittel besitzen, er muss mit e paar Euro im Monat rumkrebse er hat kaum genug Geld zum Leben

kreische schreiben, kreischen

Kreiz s Mz. –er Kreuz; des Kind macht mir nur Kreiz das Kind macht mir nur Kummer und Sorgen

Krischasch s o. Mz. Schreihals (weibliche Person)

Krischschong m o. Mz. Schreihals (männliche Person)

Krummber w Mz. ...bre Kartoffel

Krutz w Mz. –e abgenagter Apfel

Kruuschd m o. Mz. Unrat

kumme lòsse in schlechtem Zustand sein; Da Hòns hat schwer kumme geloss Hans ist nicht mehr der Alte

l

läädich trübsinnig

Läddsch w Mz. –e heruntergezogener Mundwinkel; zieh kenn so Läddsch mach kein so ein trauriges Gesicht

Laiskaul w o. Mz. Genick; soll ich dir mòll in de Laiskaul haue? (eher scherzhafte Frage um Übermut zu dämpfen) Soll ich dir einen Schlag ins Genick geben?

Latzerohner m o. Mz. Lump

Leckmeerich m o. Mz. Pflaumenmus (über Stunden eingekocht)

lótze lecken

Lótzert m Mz. –e Lutscher

Lutsch w Mz. –e Schnuller

Luwwis, Luwwisje w Mz. ...jer Mädchen (aufgeweckt, durchtrieben)

m

mä! Genau!

maaje jemand besuchen gehen ohne besonderen Anlass, einfach nur zum Schbrääche erzählen, Schwätzchen halten

Maigibbs m Mz. –e Maikäfer

Maije n. Mz. junge Birkenäste

Maisäächer m o. Mz. Feldsalat

Märkstick s Mz. –er Mitbringsel von der Kirmes

Masik m o. Mz. durchtriebene, sturköpfige männliche Person

Minz s o. Mz. Kleingeld

Mònnskerl m Mz. –e Mann

Muddel m o. Mz. Sitz, Schick (bei Kleidungsstück) das Klääd dòò hat gar känn Muddel das Kleid sitzt überhaupt nicht

muggeldich pummelig

muschdere genau betrachten, auch: sich unpassend anziehen

muurkrotzich wurmstichig

Muurwolf m Mz. ...welf Maulwurf

n

Nachmònnskamerad m Mz. –e Banknachbar, Partner z. B. in der Schule, bei der Erstkommunion

Nòòbar m ...ere Nachbar

Nòòdel w Mz. –e Nähnadel

o

òngeschiss verraten, verpetzt, angeschwärzt

òngeschiss kumme unangekündigt, unerwartet, ungebeten vorbei kommen irgendwie hingehen

òngeschlaa kumme unvermittelt vorbei kommen/irgendwo hingehen

ónscheiße verraten, übel nachreden, verpetzen

òrschäälich auch: òrschòòrich hässlich, kümmerlich, unansehnlich

p

Paldo m o. Mz. Jacke (frz. Paletot)

pässich übellaunig

pätschnass triefend nass

Pedschgaiß w Mz. –e Zecke

petze verraten

petze zwicken

pienze leise weinen

pirbele impfen gegen Pocken

Pitche s Mz. –r Pickel

Plaffo m o. Mz. Decke (frz. Plafond)

plagge, hinplagge werfen, hinwerfen; er hat sich uff de Couch geplaggt er hat sich auf die Couch fallen lassen

Plättche s Mz. –r Fliese

Pòns m o. Mz. Bauch, Leib; er hat de Deiwel im Pòns er hat den Teufel im Leib

Puppewäänche m Mz. –r Puppenwagen

Pusem m Mz. -e Fussel, Fluse

Putsche m o. Mz. Strauß

r

räbse aufstoßen

Ridoo m Mz. –e Gardine (frz. Rideau)

riwwele reiben

Riwwelsupp w Mz. –e Mehlspeise

rómm mager

Rómmbadd m Mz. –e Reststück, Randstück

Rotrummel w Mz. –e Rote Rübe

Rotzert m o. Mz Lausbub

rumbeldich knittrig, faltig

Rummel w Mz. –e Futterrübe

Rummelbòòze m Futterrübe ausgehöhlt, mit Gesicht, zum Aufstellen mit Kerzenlicht

s

Sack m Mz. Säck Sack, Hosentasche

Sackduch m Mz. ...diecher Taschentuch

säffze Flüssigkeit absondern (bei einer Wunde)

Saufhaawe m o. Mz. ...hääwe Topf, in dem das Fressen für die Schweine gekocht wird

schääse gehen unterwegs sein (abschätzig); geeschde schunn widder schääse? bist du schon wieder weg? im Sinne von: Du bist nie zu Hause zu erreichen!

Schääsewäänche m Mz. –r Kinderwagen/Puppenwagen

schänne schimpfen

schbienzich schmal, dünn (bezogen auf die Gestalt einer Person)

Schbingel w Mz. –e Anstecknadel, Stecknadel

schbrääche erzählen

schbrääche erzählen; kummschd e bissche riwwer schbrääche Komm bisschen zu mir zum Erzählen

Schbrissel m Mz. -e Getreidehalm

schdaawich betrunken war der dòò widder so sschdaawich wie a hemm kumm is er ist wieder betrunken heim gekommen

schdaawich staubig

schdibbele stochern auch: anstiften, manipulieren

Schdinkerd, w Mz. -e Studentenblume

Schdrääl m Mz. –e Kamm

schdrääle kämmen; dòòdamit bischde gewäschd und geschdräält so ist alles bestens geregelt

schdrack faul, besoffen; so ein schdracker Hund! So ein fauler (oder besoffener) Kerl!

Schdurm eine Zeitlang lang, Moment; Sie hat e gudda Schdurm ihr geht es im Moment gut; er iss schunn e Schdurm dòò Er ist bereits eine Zeitlang hier

Schdurm m Mz. Schdirm Sturm

schiddele schütteln

Schissel w Mz. –e Schüssel

Schisselchestaas w Mz. –e Müslischale

Schisselwutz s o. Mz. Schweinchen, Ferkel (eine Person neckend); du klään Schisselwutz! du kleines süßes Ferkel!

schlimmere gleiten, rutschen

Schliwwer m Mz. –e Splitter

schloose hageln

Schloose o. Einz. Hagel; Schlooseklopper Angeber

Schlunz w Mz. -e Schlampe

schlunzich schlampig

schlurbse schlurfen

schlurbse schlürfen; schlurbs nit so dei Kaffee

Schmeer w Mz. –e belegtes Brot

schnawweldich geschwätzig auch: verschnawwelt

Schnawwelschniss w o. Mz. geschwätzige weibliche Person

Schniss Mund

Schniss w Mz. –er Mund (abfällig); es schwaat mòl widder de Schniss sie hört nicht auf zu reden; hall die bräät Schniss halte dein vorlautes Mundwerk

Schnuddelnòòs w Mz. –e oder -näser Schnupfennase

Schònndòmm m Mz. –e Polizist (frz. Gendarme)

schròò hässlich, unansehnlich

schwaate schlagen

schwaduddele übertrieben aufmerksam sein

Schwaduddeler m o. Mz. männliche Person, die übertrieben aufmerksam ist

sich schiddele gesundheitlich in eine schlechte Verfassung gekommen sein; es Helga hat sich mò schwer geschiddelt Helga sieht gesundheitlich sehr schlecht aus

Sieschmeer w o. Mz. Marmelade

Surrliss, Surrlissje w Mz. …jer aufgewecktes, lebhaftes Mädchen

t

tabbe gehen

tòòbich tollpatschig

triwweliere antreiben; es triwweliert schunn widder fa hemm se gehn, sie will wieder heim, wenn es gerade schön wird

Trottwa m o. Mz. Bürgersteig (frz. Trottoir)

truddelich trüb

Tubbe m Macke, Eigenart

Tubbe m Tupfen; gugg mòl, was des e scheen Tubbekläd ònhat schau mal, was für ein schönes Tupfenkleid sie trägt

Tursch m, Mz. -e kräftiger Junge

turschich kräftig

u

uff äämòòl plötzlich

unner sich mache unkontrolliert urinieren

unner sinn versorgt sein; er hat ne uff da Stadt unner gebrung er hat ihm eine Stelle bei der Stadt verschafft; dés dòò is mòl gudd unner sie hat eine gute Arbeitsstelle gekriegt, sie hat geheiratet und ist gut versorgt

unnere sich irgendwo unnütz aufhalten

Urwess m Mz. –e Überrest von einem Ganzen; der dòò lòsst immer e Urwess ufm Teller leije er lässt immer einen Rest auf dem Teller

Uwwerasch m o. Mz. Unordnung

v

veräppele verulken, necken

verbäägse vergraulen

verbääse verscheuchen, einschüchtern

verbòòtze verkleiden

vergäschdert verängstigt

verschigge verschicken, auch: sich zieren, zögern, verjammert sein; verschigg dich mòl nit so wäje dem klääne Bawwa dòò stell dich nicht so dran wegen dieser kleinen Beule

verschnawwelt geschwätzigig auch: schnawweldich

verschregge erschrecken

verstibbele anstiften

versuddele verschütten

verzehle erzählen; verzehl ma nix! Erzähl mir keinen Blödsinn!

vregge verrecken, sterben

w

Wäänche m Mz. –r Wagen, Wägelchen

Waggooliener m o. Mz. … Lügengeschichtenerzähler

waggrich wach

watze heulen

weidewòòn sperrangelweit

Weißer Kääs m o. Mz. Quark

wetze schnell laufen, rennen

wiedich überdreht, aufgeregt, aufgeweckt, lebhaft, wild; is des Klään dòò e wiedich Ripp die Kleine ist ein lebhaftes Kind

winsch schief

Winterbeekel m Mz. –e Wurf eines Haustiers im Winter (negative Bezeichnung, da die Jungen im Winter nicht so gut gedeihen wie im Sommer)

Wómsch m o. Mz. dicke Jacke

wurgse würgen

Wurzel w Mz. Wurzle Möhre; heit koch ich Wurzle und Krumbre-Durjenenner heute koche ich Möhren- und Kartoffeleintopf

wuschd hässlich, unansehnlich

x

y

z

Ziehwäänche m Mz. –r Ziehwägelchen

Zòòn, Zónt m Mz. Zenn Zahn

Zuckrabs w Mz. -e Bonbon

Sprüche und Redewendungen

Schreibweise und Anleitung

Mundartsprachen sind eigene Sprachen mit von der Hochsprache abweichenden Lauten und Wörtern sowie besonderer Grammatik. Beim Erfassen einer Wörtersammlung durch verschiedene Personen ist eine einheitliche Schreibweise der Wörter ganz wichtig. Nachstehend habe ich die Laute, ihre Schreibweise und Beispiele dazu aufgeschrieben, angelehnt an das Lebacher Mundartbuch, herausgegeben von Dr. Edith Braun. Diese Vorlage war eine große Hilfestellung, Arbeits- und Zeitersparnis. Herzlichen Dank dafür. Selbstverständlich sind immer Veränderungen möglich.

Selbstlaute (Vokale)

Laut: kurzes offenes i - Schreibung: i - Beipiel: vill (viel)

Laut: langes geschlossenes i - Schreibung: ie - Beispiel: Dier (Tür) oder Schreibung: ih - Beispiel: ihm (ihm)

Laut: kurzes geschlossenes e - Schreibung: é - Beispiel: Lèwwer (Leber)

Laut: kurzes offenes e - Schreibung: e - Bespiel: Bett (Bett) oder Schreibung: ä - Beispiel: Säck (Säcke)

Laut: langes geschlossenes e - Schreibung: ee - Beispiel: heere (hören) oder Schreibung: eh - Beispiel: kehre (kehren)

Laut: langes offenes e - Schreibung: ää - Beispiel: bräät (breit) oder Schreibung: äh - Bespiel: drähe (drehen)

Laut: Murmellaut (unbetont) - Schreibung: e - Bespiel: e Haus (ein Haus)

Laut: kurzes a - Schreibung: a - Bespiel: Hawwer (Hafer)

Laut: langes a - Schreibung: aa - Beispiel: Fraa (Frau) oder Schreibung: ah - Bespiel: Zahl (Zahl)

Laut: kurzes geschlossenes o - Schreibung: ó - Beispiel: dóll (toll)

Laut: kurzes offenes o - Schreibung: o - Bespiel: Dochder (Tochter)

Laut: langes geschlossenes o - Schreibung: oo - Bespiel: Roos (Rose) oder Schreibung: oh - Bespiel: froh (froh)

Laut: langes offenes o - Schreibung: òò - Beispiel: klòòr (klar) - oder Schreibung: òh - Beispiel: Dròht (Draht)

Laut: kurzes offenes u - Schreibung: u - Bespiel: Bulles (Gefängnis)

Laut: langes geschlossenes u - Schreibung: uu - Bespiel: Buud (Bude) oder Schreibung: uh - Bespiel: Fuhr (Furche)


Zwielaute

Laut: a + i - Schreibung: ai - Beispiel: Geiß (Ziege)

Laut: langes a + i - Schreibung: aai - Beispiel: Aaier (Eier)

Laut: a + u - Schreibung: au - Beispiel: Paus (Pause)


Mitlaute (Konsonanten)

1. Zisch-, Reibe- und Nasenlaute

Schreibung: sch - Beispiel: Disch (Tisch)

Schreibung: schb - Beispiel: Schbiel (Spiel)

Schreibung: schbr - Beispiel: Schbròòch (Sprache)

Schreibung: schd - Beispiel: Schdick (Stück)

Schreibung: schdr - Beispiel: Schdrick (Strick)

Schreibung: s - Beispiel: blòòse (blasen)

Schreibung: ß - Beispiel: grooß (groß)

Schreibung: ss - Beispiel: Schissel (Schüssel)

Schreibung: ch - Beispiel: Bauch (Bauch)

Schreibung: ch - Beispiel: mich (mich)

Schreibung: x - Beispiel: waxe (wachsen)

Schreibung: ng - Beispiel: singe (singen)

Schreibung: nk - Beispiel: Schrònk (Schrank)


2. Verschlusslaute

vor t,s,z,sch,ch schreiben wir pp,tt,ck, wenn Doppelmitlaute bereits im Stamm des Stichwortes vorhanden sind:

Schreibung: pp - Beispiel: ròppt (rupft) - Stichwort: ròbbe

Schreibung: tt - Beispiel: schittscht (schüttest) - Stichwort: schidde

Schreibung: ck - Beispiel: backt (backt) - Stichwort: bagge

Sonst schreiben wir einfache Mitlaute p,t.k:

Schreibung p - Beispiel: tripse (tröpfeln)

Schreibung t - Beispiel: lutsche (lutschen)

Schreibung k - Beispiel: bainäkscht (beinahe)

Vor Selbstlauten schreiben wir b,d,g nach ng,ß,sch,ch sowie nach einfachem oder doppeltem m,n,l,r,f,s:

Schreibung: b - Beispiel: Grumber (Kartoffel)

Schreibung: d - Beispiel: gäängde (gingen), Ämder (Ämter), kinnde (könnten), géschde (gehst du), Dochder (Tochter)

Schreibung: g - Beispiel: Wolge (Wolken)

Nach langem Selbstlaut oder Zwielaut schreiben wir vor folgendem Selbstlaut oder Zwielaut kein p,t,k, sondern b,d,g:

Schreibung: b - Beispiel: bluudich (blutig)

Schreibung: d - Beispiel: laude (läuten)

Schreibung: g - Bespiel: Hòòge (Haken)

Nach kurzen Selbstlauten schreiben wir vor folgendem Selbstlaut oder Zwielaut kein pp,tt,ck, sondern bb,dd,gg:

Schteibung: bb - Beispiel: hebbe (heben)

Schreibung: dd - Beispiel: schuddere (schaudern)

Schreibung: gg - Beispiel: Buggel (Buckel)

Wo in der Schriftsprache qu steht, schreiben wir kw

Schreibung: kw - Beispiel: Kwatsch (Quatsch)

Den Laut f schreiben wir wie in der Schriftsprache mit v oder f:

Schreibung: v - Beispiel: vòòr (vor)

Schreibung: f - Beispiel: fa (für)

Den Laut w schreiben wir abweichend von der schriftsprachlichen Schreibung als w:

Schreibung: w - Beispiel: Waas (Vase)


3. Auslaut (Wortende)

Im Auslaut richten wir uns mit der Schreibung von p,t,k,b,d,g (einfacher oder doppelter Mitlaut) nach der Schriftsprache, wenn es dort entsprechende Wörter gibt:

Schreibung: p - Beispiel: Lump (Lump)

Schreibung: pp - Beispiel: Supp (Suppe)

Schreibung: t - Beispiel: Lait (Leute)

Schreibung: tt - Beispiel: Bitt (Bütte)

Schreibung: k - Beispiel: Schnòòk (Schnake)

Schreibung: ck - Beispiel: Mick (Mücke)

Schreibung: b - Beispiel: Schaab (Schabe)

Schreibung: b - Beispiel: ob (ob)

Schreibung: d - Beispiel: Kind (Kind)

Schreibung: d - Beispiel: Maad (Made)

Im Auslaut schreiben wir keine Doppelmitlaute in folgenden Wörtern:

Schreibung: b - ab (ab)

Schreibung: b - ob (ob)

Schreibung: s - bis (bis)

Schreibung: s - was (was)

Schreibung: m - im (im)

Schreibung: n - in (in)

Schreibung: n - òn (an)

Schreibung: m - òm (am)

Schreibung: m - mit (mit)

Schreibung: m - um (um)

Schreibung: m - vum (vom)

Schreibung: n - vun (von)


4. Anlaut (Wortanfang)

Im Anlaut schreiben wir p,t,k,b,d,g vor Selbstlauten so, wie sie in der Lauterbacher Mundart gesprochen werden:

Schreibung: p - Beispiel: Paad (Pfad)

Schreibung: t - Beispiel: Tuur (Tour)

Schreibung: k - Beispiel: kumme (kommen)

Schreibung: b - Beispiel: butze (putzen)

Schreibung: d - Beispiel: Dier (Tür)

Schreibung: g - Beispiel: gutt (gut)

Im Anlaut schreiben wir p,t,k,b,d,g vor n,l,r wie in der Schriftsprache, wenn es dort entsprechende Wörter gibt:

Schreibung: pl - Beispiel: Plätz (Platz)

Schreibung: pr - Beispiel: Pritsch (Pritsche)

Schreibung: bl - Beispiel: Blòòs (Blase)

Schreibung: br - Beispiel: Bròòde (Braten)

Schreibung: tr - Beispiel: Trään (Träne)

Schreibung: dr - Beispiel: Dròht (Draht)

Schreibung: kn - Beispiel: Knecht (Knecht)

Schreibung: gl - Beispiel: Glock (Glocke)

Schreibung: kl - Beispiel: klään (Klein)

Schreibung: gr - Beispiel: grooß (groß)

Schreibung: kr - Beispiel: kratze (kratzen)